Was bedeutet „selbstreinigende Waschmaschine“ wirklich?

Der Begriff klingt vielversprechend: Eine Waschmaschine, die sich selbst reinigt. Kein manuelles Auswischen mehr, keine schlechten Gerüche, keine Wartung? So stellen es sich viele Nutzer vor, wenn sie von einer „selbstreinigenden Waschmaschine“ lesen oder hören. Doch was steckt wirklich dahinter?

In diesem Artikel erklären wir dir, was eine selbstreinigende Waschmaschine tatsächlich leistet, wie sie sich zur klassischen waschmaschine mit trommelreinigung verhält – und warum trotzdem etwas Handarbeit nötig bleibt.

Woher kommt der Begriff „selbstreinigend“?

Viele Hersteller werben mittlerweile mit „selbstreinigender Trommel“, „automatischer Reinigung“ oder gar „keine Wartung nötig“. Was damit gemeint ist, unterscheidet sich jedoch von Marke zu Marke. Es handelt sich nicht um ein echtes Selbstreinigungssystem, wie man es etwa von modernen Backöfen kennt, sondern meist um:

  • ein spezielles Trommelreinigungsprogramm
  • eine automatische Erinnerung an die Reinigung
  • Materialbeschichtungen, die Ablagerungen erschweren
  • Wasserstrahlen oder zusätzliche Spülzyklen in der Einspülkammer

Die Waschmaschine reinigt sich also nicht vollständig selbst, sondern unterstützt dich dabei, sie mit möglichst wenig Aufwand sauber zu halten.

Was macht eine selbstreinigende Waschmaschine wirklich?

Die meisten sogenannten selbstreinigenden Modelle bieten:

  • Trommelreinigung bei hoher Temperatur
    Ein heißes, leer laufendes Programm, das Rückstände in der Trommel löst.
  • Erinnerungsfunktion im Display
    Nach einer bestimmten Anzahl Waschgänge erscheint der Hinweis „Trommel reinigen“.
  • Optimierte Trommelbewegung und Wassermenge
    Zur besseren Spülung von Innenflächen.
  • Selbstreinigung des Einspülkastens
    Einige Modelle spülen das Waschmittelfach automatisch mit hohem Druck aus.
  • Glattere Materialien in der Trommel und Dichtung
    Diese sollen Ablagerungen erschweren.

All das sind hilfreiche Funktionen – ersetzen aber keine manuelle Pflege in sensiblen Bereichen wie Dichtung, Flusensieb oder Einspülkanal.

Was leistet sie nicht?

Auch wenn die Werbung es oft anders darstellt: Eine selbstreinigende Waschmaschine…

  • … reinigt nicht das Flusensieb
  • … entfernt keinen Schimmel aus der Dichtung
  • … putzt nicht das Waschmittelfach per Hand
  • … löst nicht automatisch Kalk bei hartem Wasser
  • … verhindert keine Gerüche, wenn das Gerät geschlossen bleibt

Deshalb sollte man sich nicht in falscher Sicherheit wiegen. Wer das Gerät komplett sich selbst überlässt, wird früher oder später doch wieder mit unangenehmen Gerüchen oder technischen Problemen konfrontiert.

Wie unterscheidet sich das zur Trommelreinigung?

Die Trommelreinigung ist meist das Kernstück der sogenannten Selbstreinigung. Sie ist bei modernen Geräten entweder manuell wählbar oder automatisiert im System verankert.

Gemeinsamkeiten:

  • Beide Programme laufen leer
  • Ziel ist die Entfernung von Rückständen
  • Funktionieren meist bei 60 bis 90 °C
  • Empfohlen alle 30 Waschgänge oder einmal im Monat

Unterschiede:

  • „Trommelreinigung“ ist klar benannt und manuell startbar
  • „Selbstreinigend“ ist oft ein Sammelbegriff für mehrere Komfortfunktionen

Fazit: Selbstreinigend ist kein eigenes technisches Prinzip, sondern ein Marketingbegriff, in dem Trommelpflege integriert ist.

Für wen ist das sinnvoll?

Eine Waschmaschine mit automatischer Reinigung lohnt sich besonders für:

  • Familien mit hohem Waschaufkommen
  • Personen, die selten heiß waschen
  • Haushalte mit Weichspüler- oder Flüssigwaschmittel-Nutzung
  • Nutzer, die Pflege „vergessen“ oder keine Lust auf Handarbeit haben
  • Ferienwohnungen oder WGs mit wechselnden Nutzern

In all diesen Fällen hilft die integrierte Reinigungsfunktion dabei, das Gerät in gutem Zustand zu halten – ohne jeden Tag selbst Hand anlegen zu müssen.

Was solltest du trotz Selbstreinigung regelmäßig tun?

Damit deine Maschine wirklich sauber und geruchsfrei bleibt, solltest du zusätzlich:

  • Nach jedem Waschgang Tür und Waschmittelfach offen lassen
  • Einmal pro Woche Dichtung abwischen
  • Flusensieb monatlich kontrollieren
  • Waschmittelschublade alle 6 Wochen reinigen
  • 1x pro Monat Trommelreinigung starten – mit oder ohne Reiniger

Fazit: Selbstreinigend bedeutet nicht wartungsfrei – aber pflegeleicht

Der Begriff „selbstreinigende Waschmaschine“ steht nicht für ein Wundermodell, das sich wie von selbst sauber hält. Er beschreibt vielmehr ein sinnvolles System aus Reinigungsprogrammen und durchdachter Technik, das dir die Pflege erleichtert – nicht abnimmt.

Wenn du verstehst, wie diese Funktionen zusammenspielen, kannst du mit minimalem Aufwand dafür sorgen, dass deine waschmaschine mit trommelreinigung hygienisch, geruchsfrei und langlebig bleibt.